Korsika 2020
Eine unvergessliche Reise unter ganz besonderen Umständen…
„Keep calm and go to Korsika“
ein Rückblick von Frank Stammel (23, Mitarbeiter im Freizeitteam)
Es ist 23 Uhr auf einer Fähre irgendwo unter dem sternenreichen Himmel, irgendwo im Mittelmeer. Es wirkt idyllisch ruhig, überwältigend dunkel und irgendwie einfach wunderschön.
Doch dann hört man Stimmen; viele singende Stimmen.
41 junge Menschen sitzen auf dem Sonnen-/Sternendeck und schmettern Lobpreislieder aus tiefstem Herzen. Sie beten Gott an mit allem was sie sind.
Es sind 41 junge Menschen, die sich vor zwei Wochen noch nicht kannten, keinerlei Bezug zueinander gehabt hätten und vielleicht auch mit Glauben nicht viel am Hut hatten. Es sind wir. Teamer und Teilnehmer der Korsikafreizeit. Die Atmosphäre ist unglaublich. Sie ist sogar so unglaublich, dass umstehende Fremde interessiert sind und teilweise mitsingen.
14 Tage vorher beginnt unsere Reise, die mit diesem eindrucksvollen Moment enden wird, unter dem Entschleunigungsmotto „keep calm and go to Korsika.“
14 Tage vorher steht die Entscheidung. Allen Ängsten zum Trotz vertrauen wir auf unser Hygienekonzept, unsere Kompetenz das Risiko einzuschätzen und in erster Linie auf Gott.
Es geht los und der Parkplatz vor unserer Kirche füllt sich mit Menschen und Gewusel.
Eine wirklich heterogene Gruppe aus 32 sehr verschiedenen Jugendlichen kommt zusammen.
Zur Abfahrt richtet Achim einen Vers an uns: „An euer Liebe untereinander, soll man erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ (Joh 13,35)
Genau so sollten wir es dann auch erleben!
Das Gewusel, welches es schon auf dem Parkplatz gab, sollte die gesamte Freizeit nicht aufhören, aber das machte es irgendwie auch sympathisch und authentisch. Aber vieles andere änderte sich. In der warmen Sonne Korsikas auf unserem gemütlichen Campingplatz direkt am hauseigenen Strand hat sich in dieser bunten Truppe einiges getan.
Jugendliche, die sonst nie miteinander Zeit verbringen würden, wuchsen zu einer Gemeinschaft zusammen, die zusammen lacht, spaß und sport liebt, auch mal weint, sich unterstützt und eben auch gerne laut singt.
Es gäbe viele einzelne Momente die wir als Höhepunkte unserer Freizeit sehen könnten. Unser immer freudiges Abendprogramm, die leckeren Mahlzeiten, die das Küchenteam zubereitet hat, die schönen Ausflüge zum Wandern und Städte erkunden, oder auch einfach die entspannten Sonnenstunden am Strand. Diese Freizeit war voller Momente, in denen wir das Leben genießen durften. Sie war ein Geschenk und konnte den Teilnehmern einen neuen Zugang zu ihrem Gott geben und damit auch einen neuen Zugang zum Leben. Nicht in Stress und Druck, sondern entspannt, mit dem Wissen über die eigene Freiheit durch ihren Glauben.
Jeder einzelne dieser Momente, dieser Tage, dieser Gespräche wirkte wie ein Wunder in dieser Zeit. Aber mit ein paar Wochen Abstand sieht man, dass das wahre Wunder in dem großen Ganzen liegt: In der Gemeinschaft. Genau die Liebe, von der Jesus im Johannesevangelium redet wurde unter uns sichtbar. Wir wurden eine Gemeinschaft in Christus.
Auf dieser Freizeit wurden Leben verändert und Christus in die Herzen aller Mitfahrenden gebracht. Nicht zuletzt auch neu in meines.
So standen sie auf dem Schiff und singen, über einen Gott deren Jünger sie sind, der für sie das höchste ist, vielleicht gerade seit ein paar Tagen oder schon länger.
So standen sie auf dem Schiff und singen als eine Gemeinschaft.
Wer hätte das gedacht? Dass so eine Reise in solch verrückten Zeiten möglich ist und so eine Veränderung bringen könnte.
Ich kann es euch sagen:
Julia Händler, unsere Freizeitleitung, das Presbyterium und der Heilsbrunnen als eben so eine Gemeinschaft hat das gedacht und an uns geglaubt; ein Team aus 9 Mitarbeitern hat vor und während Freizeit große Arbeit geleistet und 32 Jugendliche durften erleben wie sie eine Gemeinschaft im Glauben werden.
Gut, dass wir vertraut haben. Schön, dass wir sehen konnten wie Gott uns in diesem Schritt aus Vertrauen begleitet hat und Menschen begegnet ist.
Diese Zeit war absolut wild!