31.10.2020 19:00 Uhr Reformationsgottesdienst
Herr leite uns im Reden und Hören. Amen!
Ihr Lieben,
wir sind heute nicht nur hier, weil wir das Reformationsfest feiern.
Wir sind insbesondere hier,
weil wir der reformatorischen Erneuerung verpflichtet sind.
Jesus redet von der Angst vor den Menschen.
Wir leben als Christen in einem Spannungsverhältnis,
auf der einen Seite steht unser bekennender Glaube,
auf der anderen Seite die Nähe zu den Menschen.
Unser christlicher Glaube ist unendlich wertvoll! Er bedeutet Frieden mit Gott,
bedeutet Nächstenliebe und ewige Gemeinschaft mit Gott!
Die Menschen, besonders uns nahestehende Menschen, sind uns lieb.
Wir wollen, dass Sie den Glauben an Jesus Christus annehmen und danach leben.
Das ist uns so wichtig wie unser eigenes Glück!
Natürlich muss das Evangelium Jesu Christi von den Menschen verstanden werden.
Doch Unverständnis und Abwehr sind aber kein Argument,
am Evangelium Abstriche zu machen.
Oft sind es die anfangs drängenden vielleicht ärgerlichen Aussagen,
die nachdenklich machen und
später zum Wegweiser in die Gemeinschaft mit Gott führen.
Um was geht es eigentlich?
Reformatorische Erneuerung ist heute etwas anderes als zur Zeit Martin Luthers.
Seine Erkenntnisse, dass allein Christus uns mit Gott versöhnt,
dass allein die Gnade Gottes uns heil und gerecht macht
dass allein die Heilige Schrift uns die Wahrheit über uns und Gott deutlich macht,
und schließlich allein unser Glaube an Jesus Christus uns in die Wirkung dieser
Erlösung bringt,
alles das ist Grundlage unseres Glaubens.
Reformatorische Erneuerung muss dem Menschen heute aber neu
seine Stellung bei Gott deutlich machen.
Ebenbilder Gottes, zu denen uns Gott gemacht hat,
sind noch lange keine Kinder Gottes.
Das möchte ich nun erläutern:
Der Mensch macht sich zum Mittelpunkt der Welt.
Alles soll ihm und seinem Wohlergehen dienen. Er lebt nach dem Lustprinzip.
Das ist aber nicht die Bestimmung des Menschen nach dem Willen Gottes.
Gott steht in Wahrheit im Mittelpunkt der Welt.
Er ist der Schöpfer und er erschuf den Menschen zu seinem Bild.
Wir sind allein dazu erschaffen, Gott zu verehren
und seine Schöpfung zu bewahren.
Im Sinne Gottes zu leben ist Verehrung Gottes!
Als der Mensch auf den Versucher hörte,
übertrat er das Gebot Gottes und der dreieinige Gott sagte:
»Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß,
was gut und was schlecht ist.« 1. Mose 3, 21b
»Nun ist er einer von uns..«
Der Mensch hat sich selbst zum Gott gemacht,
und so macht er jetzt mit der Erde und mit den Schwächeren, was er will!
Der Mensch folgt nicht dem Willen Gottes,
sondern nur noch dem, was er für richtig hält.
All unser Wohlstandskonsum, Hunger, Not, Unterdrückung,
auch das Fehlverhalten in der Pandemie gehören dazu.
„Es ist mir unbequem!“ „Ich will es schön haben.“ „Bin ich dafür zuständig?“
„Ach, das ist doch nicht so schlimm…“ „Das wird schon gut gehen ..“
Solche Haltungen bringen Menschen, bringen uns alle in schuldhaftes Verhalten,
und zwar vor Gott, vor dem Menschen und vor der Schöpfung.
Im Römerbrief Kapitel 3 hörten wir:
»Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren,
in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte.«
Es gibt keinen gerechten Menschen.
Das Neue Testament sagt deutlich, dass alle Menschen schuldig sind
und Erlösung brauchen.
Die Sünde ist dem Menschen durch den erlernten Egoismus innewohnend.
Niemand kann sich davon frei machen.
Mag sein dass wir Egoismus für normal halten.
Das ist er aber nicht in Gottes Absicht,
es ist falsch, es ist Ausdruck einer falschen Einstellung des Menschen.
Der Mensch hat die Gottesebenbildlichkeit für eigene Ziele verwandt.
Aber Gott hat einen Weg zum Leben geöffnet.
Und »dieser Weg besteht im Glauben, das heißt im Vertrauen auf das,
was Gott durch Jesus Christus getan hat.
Alle erfahren Gottes rettende Treue, die in diesem Glauben stehen.«
Die christliche Analyse des Menschen ist unangenehm, aber wahr.
Sie spiegelt sich in unserem persönlichen Verhalten
und in der Entwicklung der menschlichen Kultur,
im Umgang der Menschen miteinander und mit der gesamten Schöpfung Gottes.
Diese Analyse ist auch deshalb so unangenehm,
weil sie mit Einschränkungen im eigenen Verhalten
in den teils egoistischen Bedürfnissen des Menschen verbunden ist.
Und sich einzuschränken fällt oftmals schwer.
Was ist der Plan?
»Gott verschafft seinem Rechtsanspruch Geltung und schafft selber
die von den Menschen schuldig gebliebene Gerechtigkeit,
und das für alle,
die einzig und allein auf das vertrauen, was er durch Jesus getan hat.«
Wer Jesus, den Erlöser, im Glauben annimmt,
wer sich dem Wort Gottes anvertraut, dem und der wird vergeben!
Es mag sein, dass Du das alles schon mal gehört hast,
aber hast Du das auch auf Dich selbst bezogen und Dich Jesus erklärt?
Wer Jesus als Herrn annimmt wird geradezu in die Situation Adams versetzt.
Er wird zum Kind Gottes, kommt neu in die Gemeinschaft mit Gott.
Gott möchte die ursprüngliche Beziehung zum Menschen wieder herstellen.
Und er er bietet uns aus reiner Gnade diesen Weg des Glaubens an!
»Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht
bestehen – aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.
Ihn hat Gott als Sühnezeichen aufgerichtet vor aller Welt.
Sein Blut, das am Kreuz vergossen wurde, hat die Schuld getilgt
– und das wird wirksam für alle, die es im Glauben annehmen.«
Dies ist die wahre Analyse über den Zustand des Menschen!
Und dieser Plan Gottes führt zu einer neuen Beziehung des Menschen zu Gott.
Ich kann nur hoffen, dass es allen verständlich ist und als Wahrheit erkennt wird!
Aber Gott will auch sehen, dass der Mensch das lebt:
Im Beten, im befolgen seiner Weisungen, in der gelebten Gemeinschaft mit ihm
und auch in der gemeinsamen gottesdienstlichen Anbetung.
Das zu leben und zu lehren ist Aufgabe jeder Kirche, jedes Predigers.
Wenn Du dem folgst bekommst Du ein neues Verständnis von Gott,
dann willst Du eine Umkehr vom Egoismus zu einem Leben mit Gott,
dann handelst Du mit Demut, Vergebung, Mitgefühl und Ehrlichkeit.
Amen!
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